Sonntag, 29. Mai 2011

28.05.2011 - Bahlinger SC vs. SSV Reutlingen (Oberliga Baden-Württemberg)

Am gestrigen Samstag stand zum vorletzten Mal in dieser Saison der Live-Fußball in unserem Planer. Zum Abstiegskampf pur hatte der Bahlinger SC den SSV Reutlingen an den Kaiserstuhl geladen. Reutlingen, vor Jahren noch Zweitbundesligist, krebst seit mehreren Jahren in der höchsten Liga Baden-Württembergs herum, Aussicht auf Besserung: keine! Die Bahlinger mit 3 Punkten Rückstand auf die Gäste schon unterhalb der Abstiegslinie, nur ein Erfolg ließe die Südbadener noch hoffen...
Wir reisten - standesgemäß ;o) - mit dem Zug und kamen eine gute halbe Stunde vor Spielbeginn im Kaiserstuhlstadion an. Der Cola-Weizen-Test wurde bestanden (hier gibt es sogar kleine Gläser, was ich nicht beachtete und somit mit 0,3 L dieses Zaubertrankes vorlieb nehmen musste... :o/), der Sitzplatztest leider nicht (außer ein paar Bierbänken und einer kleinen "reservierten" Stahlrohrtribüne gibts nichts zum sitzen) und so nahmen wir auf der Tribünenseite unsere Stehplätze ein. Schätzungsweise 100 - 120 Anhänger des SSV Reutlingen waren mit nach Baden gereist um ihre Mannschaft lautstark und optisch mit Fähnchen schwingen zu supporten. Unterstützt wurden sie dabei von ihren Freunden des CC'97 aus Stuttgart. Welche auch in Form eines Banners und eines Adipösen, der ein Gruppen-Shirt im Format 3-Mann-Zelt stolz vor seiner Wanne durchs ganze Stadion spazieren trug, auf sich aufmerksam machten. Sei es drum, wir waren zum Fußball schauen da (na klar ;o))! Anders übrigens auf der Heimseite die paar Hanseln des SV Endingen, welche mit Gesängen á la "Ihr seid Schwaben..." unsere negative Aufmerksamkeit auf sich lenkten. ;o)
Ein paar Supporter des hiesigen SC Freiburg wurden auch noch im Stadion gesichtet, Präsenz zeigen hieß es, war doch bekannt, dass die Reutlinger mit den Stuttgartern rumgeistern... Untergangsszenarien wurden beschrieen... uh uh uh.
Das Spiel selbst begann recht ordentlich, Bahlingen versuchte immer wieder über die Flügel Druck zu erzeugen, die Reutlinger wehrten sich mit langen Bällen über das Mittelfeld hinweg auf die eigenen Stürmer. Nachdem man sich eine halbe Stunde lang - mit Vorteilen für den BSC - egalisierte, war es dann ein Blitzmoment der Bahlinger, der Ball wurde über die Vierer-Abwehrkette hinweg auf den startenden Stürmer gespielt, der für die Heimführung sorgte. Die Gäste bis dato mehr oder weniger chancenlos, abgesehen von 2 Schüssen welche in die 3. Etage des "Eintracht"-Hauses geflogen wären, wenn es 1. das Ballfangnetz nicht gegeben und 2. das Haus denn eine 3. Etage gehabt hätte. Kurz vor der Halbzeit brachte dann ein klarer, wenn auch unglücklicher, Elfmeter die Gäste wieder ins Spiel, souverän wurde der Hüter verladen und so stand es mit dem Pausentee 1 : 1.
Direkt nach Wiederanpfiff machte Bahlingen Druck und konnte mit einem Doppelschlag die Spielentscheidung schon nach 50 Minuten herbeiführen. Dies brachte die Gästefans vollends in Wallung und so pöbelte man hinter der - für sie - gefühlten 50 m hohen Absperrung gegen die Heimspieler, gegen die Schiedsrichter und wahrscheinlich auch gegen die eigene Elf. Von diesem Schock erholten sich die Schwaben nicht mehr, zwar versuchte man noch ein wenig halbherzig ein Tor zu erzielen, aber entweder scheitere Zorro dann an seiner Maske oder aber der Bahlinger Hüter erwachte kurz bevor der Ball ins Tor rollerte aus seiner Frühjahrsdämmerung und kratzte ebendiesen noch von der Linie. Bahlingen gewinnt vor offiziell 710 Zuschauern jederzeit verdient das Spiel mit 3 : 1 und kann sich nun wieder berechtigte Hoffnung auf den Klassenerhalt machen. 

Nach dem Spiel sorgten die Reutlinger SKB noch für ein wenig Heiterkeit, regten sie sich doch über die "Dorfsheriffs" in Bahlingen auf und dass diese von solchen Spielen mit solch einem Gewaltpotential keine Ahnung und kein Konzept hätten. So war es sogar so, dass noch extra eine Einsatzhundertschaft angefordert wurde, welche den Gästeanhang oder aber doch die Heimfans schützen sollten. Fakt ist, dass uns beide - begleitet durch 2 -3 SKB - der Weitergang zum Bahnhof kurzzeitig untersagt wurde, da dort irgendwo in einer Seitenstraße Reutlinger seien. Nachdem wir dann durch 10 Hundertschaftler gesichert wurden durften wir weiter... die SKB liefen dem gefährlichen Gästemob, welcher aus 5 halbstarken 16-Jährigen, davon sah einer aus wie Otto Waalkes in jungen Jahren, hinterher und hielten sie vom Heimmob getrennt - guter Job Jungs! :o)

Nächste Woche noch das südbadische Pokalendspiel und dann gehts ab in die Sommerpause.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen